20
Apr

40 Jahre Mooresches Gesetz – wann ist ein Ende in Sicht?

Seit vier Jahrzehnten bestimmt eine einfache Gesetzmäßigkeit die technologischen Fortschritte in der 200 Milliarden US-Dollar schweren Halbleiter-Industrie

Heute vor genau 40 Jahren erschien im amerikanischen “Electronics”-Magazin ein Artikel, in dem der Intel-Mitbegründer Gordon E. Moore eine Aufsehen-erregende These formulierte. Alle 24 Monate, so Moore, werden sich die Zahl der Transistoren verdoppeln und gleichzeitig die Kosten sinken.

Heute, vier Dekaden später, ist Moore`s These längst bewiesen und steht als “Mooresches Gesetz” synonym für die rasanten technologischen Fortschritte unserer Zeit.

Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Mit der Einführung von Prozessoren, die mehrere Kerne besitzen, läutet Intel derzeit gerade die nächste Phase der Halbleiter-Revolution ein. Gordon Moore selbst sagte Anfang April in einer Telefonkonferenz, dass das nach ihm benannte Gesetz vermutlich noch weitere 10 bis 20 Jahre Bestand haben werde.
Da bin ich aber gespannt – ob das Mooresche Gesetzt noch so lange Bestand haben soll?

Die Relationen des Mooreschen Gesetzes
Das Mooresche Gesetz ist im wissenschaftlichen Sinn eigentlich kein Gesetz, sondern vielmehr eine Beobachtung und sorgte für einige Quantensprünge in der Halbleiter-Entwicklung.

– Nach Angaben der U.S. Semiconductor Industry Association produzierte die Halbleiter-Industrie in 2004 mehr Transistoren als Reiskörner in der Welt geerntet wurden.
– Gordon Moore hat einmal geschätzt, dass pro Jahr so viele Transistoren produziert werden, wie Ameisen auf dem Globus leben. Bereits in 2003 hat die Industrie jedoch 10.000.000.000.000.000.000 (1018) Transistoren hergestellt. Um die Analogie aufrecht zu erhalten, müsste jede Ameise daher ein Paket mit 100 Transistoren auf ihrem Rücken tragen.
– Ein Flug von New York nach Paris kostete 1978 etwa 900 US-Dollar und dauerte sieben Stunden. Würde das Mooresche Gesetz in der Luftfahrt-Industrie gelten, könnten wir dieselbe Strecke heute in unter einer Sekunde bewältigen, würden aber nur einen Penny dafür zahlen.